Die Idee ist keine neue, bereits die alten Griechen haben über die Menschenwürde nachgedacht. Seit damals und heute gab es einige unterschiedliche und dennoch ähnliche Auffassungen der Menschenwürde. Cicero, der vorchristliche römische Philosoph, zum Beispiel beschreibt in seinen Werken 'De officiis' und 'De re publica' die Menschenwürde unter dem Begriff „dignitas“. Dieser Begriff ist eine Erweiterung des Begriffes "humanitas", der vor allem als Unterscheidung zwischen Mensch und Tier diente. Cicero glaubte, dass der Mensch seine Würde gewinnen und verlieren konnte. Die Menschen haben durch die Rationalität die Voraussetzung für die Menschenwürde, aber um sie wirklich zu haben, müssen sie sich der Rationalität entsprechend verhalten. (1) Nebst der Rationalität gab es noch andere menschliche Eigenschaften, die als Voraussetzung für die Würde betrachtet wurden. Für Augustinus, ein Kirchenvater und Philosoph der Spätantike, lag der Ursprung der Menschenwürde in der menschlichen Handlungsfreiheit. Ein Gedanke, der dem von Pico della Miradolas ähnlich ist, der besagt, dass der Mensch seine Würde auf Grund seiner Willensfreiheit hat. (2) Beim deutschen Philosophen Kant, in seinem Werk „Grundlegung zur Metaphysik der Sitten“, ist die Menschenwürde ein Grundprinzip, das allen Menschen eine Gleichwertigkeit gewährleisten soll. Andere Menschen sollen geachtet und ihr Recht auf Existenz anerkannt werden. Insbesondere besteht eine Verletzung der Menschenwürde darin, einen Menschen als blosses „Mittel zum Zweck“ zu missbrauchen. (3)

Inwiefern sind sich die verschiedenen Auffassungen von Menschenwürde ähnlich?